Inhalte von Google Maps werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell), um den Cookie-Richtlinien von Google Maps zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Google Maps Datenschutzerklärung.


Levanzo gehört neben Favignana und Marettimo zum aegadischen Inselarchipel. Auch hier ist Odysseus der Legende nach gewesen, dem auf der Hauptinsel Favignana die vielen Ziegen aufgefallen sind. Im Mittelalter hiess die Insel deswegen «Aegusa». Möglicherweise leitet sich der Name des kleinen Archipels vor der Westküste Siziliens davon ab. 

Die Insel ist nur 5.82 kmgross. Lediglich 220 Einwohner leben dort, - im Sommer wird sie aber von Touristen geradezu überschwemmt. 

Beim Näherkommen bietet sich mir ein völlig anderes Bild als auf den phlegräischen, pontinischen und äolischen Inseln. Nicht mehr die bunten Häuser, sondern erdfarbene, viereckige Blöcke, wie man sie an der afrikanischen Küste vermuten würde.

In der Cala Dogana findet sich der Hauptort mit dem Fähranleger und ein in der Seekarte eingezeichneter Ankerplatz. Das Wasserschiff liegt schon dort und eine Fähre legt gerade ab. Viel Platz ist da nicht und richtig wohl fühlen würde ich mich hier nicht. Gleich daneben befindet sich die Cala Fredda, in der schon viele Schiffe vor Anker liegen. Es ist inzwischen Hauptsaison, dazu noch Wochenende und dementsprechend frequentiert ist diese kleine Bucht. Die meisten Boote bleiben aber nur zum Baden hier, abends gegen 17:00 hebt einer nach dem anderen den Anker hoch und dann liegen mit mir nur mehr zwei Schiffe dort. 

 

Am nächsten Morgen nutze ich die Ruhe, um dem kleinen Dorf einen Besuch abzustatten. Allein die Anfahrt mit meinem Beiboot ist schon unglaublich schön und romantisch. Das Wasser ist glasklar, Fische schwimmen in Scharen herum und die Boote der Einheimischen sind hoch auf den kleinen Sandstrand gezogen. 

Über eine steile Gasse komme ich über einen mit glatten, grossen Platten gepflasterten Weg ins Dorf. Es wirkt verschlafen und wie aus einem Traum erweckt. Katzen liegen faul in der Sonne, ein älteres Paar reinigt die Terrasse mit Wasser, das auf die Gasse fliesst, Souvenirgeschäfte räumen ihre Verkaufsstände heraus und die Kirche läutet den Tag ein. In der ersten Bar sitzen schon ein paar Leute, Einheimische und Touristen mit ihren Koffern, die vermutlich auf die Fähre warten.

Nach einem kurzen Rundgang um das kleine Dorf, nehme ich In der ersten Bar Platz. Es ist Selbstbedienung. Die Dame hinter der Theke schaut mich aus irgendeinem Grund sehr unwirsch an, bis sie dann doch noch meine Bestellung aufnimmt. Ich möchte einen «Caffè», also einen Espresso und ein «Cornetto con crema», ein mit Vanillecreme gefülltes Gipferl. Irgendwas scheint ihr an mir aber nicht zu passen. Den Kaffee lässt sie in der Maschine stehen und das Gipferl reicht sie mir widerwillig. Hätte ich nicht schon bezahlt, würde ich grad wieder gehen. Vielleicht hat sie ja einen schlechten Tag, vielleicht ist es aber auch die grosse Arbeitsbelastung, die während der kurzen Saison auf diese Leute einprasselt. Manche Orte wehren sich ja schon deutlich und mit Protesten gegen den «Overtourism», wie ich vereinzelt auf den Nachrichtenseiten im Internet lese. Während ich meinen Kaffee trinke, geht es los. Eine Fähre nach der anderen kommt an, viele Menschen gehen an Land und im Nu sind die engen Gassen voll. Zeit für mich aufzubrechen. 

Im kleinen Lebensmittelladen gegenüber möchte ich noch ein paar Kleinigkeiten mitnehmen. Leider auch hier wieder eine sehr unfreundliche Stimmung. Mit dem Handy bezahlen funktioniert nicht, weil das Internet zusammengebrochen sei, obwohl es an der Bar vor ein paar Minuten noch funktioniert hat. Unwirsch macht mich die Kassierin aufmerksam, dass ich bei der Post Bargeld holen soll. Mein Bedarf ist gedeckt, ich lasse die Waren zurück und gehe wieder zu meinem Boot. 

 


Die Nacht bleibt ruhig, aber am nächsten Tag kommen zahlreiche Boote in die Bucht, um hier zu ankern. Dabei wird nicht immer rücksichtsvoll und mit guter Seemannschaft vorgegangen. Die Wetterprognose meldet zudem Wind aus West, der abends bis zu Sturmstärke erreichen wird. Da bin ich hier nicht geschützt, sodass ich den Anker hochnehme und zur Insel Favignana segle, wo das nächste Abenteuer auf mich wartet. 


Mehr davon gibt es demnächst in meinem neuen Buch "Abenteuer Mittelmeer", das Anfang nächstes Jahr erscheint. 

Du findest mich auch auf

den diversen sozialen Plattformen. Über einen Besuch dort freue ich mich, ebenso über eine Nachricht von Dir. Wenn Du mir dann noch einen erhobenen Daumen schenkst und an Deine Freunde weiterleitest, bedanke ich mich ganz herzlich.