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Vulcano gehört zum äolischen Inselarchipel. 

Die sieben Schwestern, wie diese Vulkaninseln auch genannt werden liegen vor der Nordküste Siziliens. Stromboli, Panarea, Filicudi, Alicudi, Salina, Lipari und Vulcano sind die Spitzen von Vulkanen, von denen noch zwei, Stromboli und Vulcano, ständig aktiv sind. Den Namen verdanken die Inseln dem Windgott Aeolus. Der hat Odysseus zum Abschied einen Sack überreicht, in dem widrige Winde steckten. Die Reise verlief bis zu den ionischen Inseln gut. Als aber seine neugierige Crew in einem unbeobachteten Moment den Sack öffnete, fuhr der Wind aus ihm heraus und trieb das Schiff zurück zu den äolischen Inseln. Dass Odysseus über die unfreiwillige Verlängerung seiner Odyssee nicht sehr erfreut gewesen sein muss, kann man gut nachvollziehen. Noch heute ist das äolische Dreieck, welches sich von der Insel Ustica, den äolischen Inseln und dem italienischen Festland bis Messina erstreckt, gefürchtet für plötzliche Wetterumschwünge mit zum Teil heftigen Stürmen. In der Seekarte sind überall Wracks eingezeichnet und in diversen Segelforen bzw. im Revierführer wird ausführlich davon berichtet. 


Der Rauch des ständig aktiven Vulkans weist mir den Weg und sobald ich näher komme auch der Geruch nach faulen Eiern, der vom Wind zu mir geweht wird. In der weitläufigen Bucht des "Porto di Levante" lass ich meinen Anker auf acht Metern Wassertiefe fallen, der sich sofort im weichen Sand eingräbt. Unmittelbar vor meinem Ankerplatz brodelt das Wasser und die felsigen Strukturen an Land sind vom Schwefel gelb verfärbt.

Auch aus dem Hang zum Vulkan raucht es zwischen den grünen Büschen heraus.

Der kleine Hafen hat mehrere Stege für die Fähren und wird offensichtlich saniert. Eine Hälfte ist wegen einer Baustelle abgesperrt. Zwei Boote, ein Katamaran mit italienischer Flagge und eine Segelyacht mit deutscher Flagge liegen schon neben meinem Ankerplatz. Ich kann mir vorstellen, dass es im Sommer vermutlich sehr voll sein wird. Eine Gruppe mit Kajakfahrern zieht an mir vorbei, am Ufer ist ein Campingplatz, der für die kommende Saison vorbereitet wird. 

 

Das Wasser ist türkisblau und glasklar, lediglich um die Fumarole verfärbt es sich heller. Es ist ein sehr ruhiger und friedlicher Ankerplatz mit einer ansprechenden, reizenden Umgebung. Bei einem Aperol Spritz, Oliven und Grissini geniesse ich meine Aussicht an Deck und lasse den Tag ausklingen. 

 

Am nächsten Morgen ist es immer noch sehr ruhig, kein Wind, blauer Himmel und glasklare Sicht. Ich lasse mein Dinghi zu Wasser und mache mich für einen Landgang bereit. Aufgrund der Baustelle im Hafen ist es nicht einfach einen Platz zum Festmachen zu finden und ich kreise eine Weile herum, bis mich ein Mann von Land aus zuwinkt und mir einen Platz neben seinem kleinen Motorboot anbietet. «Vielen Dank, mein Freund, das war jetzt sehr aufmerksam» sage ich ihm und möchte ihn zu einem Kaffee in die Bar einladen. Er lehnt aber ab, da er noch arbeiten muss. Ich spaziere zu dem charakteristischen, gelb verfärbten Felsen, der das Bild des Ortes von See aus prägt. Einige Tafeln warnen davor, wegen gefährlicher Gasaustritte näher heranzukommen, andere weisen den Weg zur nächsten Evakuierungsstelle.

Auf dem Weg zur «Spiaggia delle acque calde», dem Strand des warmen Wassers komme ich an einem Schlammbecken vorbei, das eingezäunt ist. Hier sehe ich eine Ankündigung, dass man ein Hotel errichten möchte, in dem die natürlich vorkommende Fangotherapie angeboten wird. Nach dem Alter des Plakates zu schliessen, ist hier seit Jahren nichts mehr passiert. Persönlich finde ich das nicht schlimm, würde ein solcher Bau das Bild der Landschaft erheblich stören. Der warme Schlamm wird auch ohne ihn therapeutisch genutzt. 

Das Dorf ist klein, nur ein paar Häuser, die meisten mit einem kleinen Geschäft versehen, prägen das Bild. Ein Mann mit geistiger Beeinträchtigung kommt auf mich zu, spricht mich freundlich an, erzählt mir eine Geschichte, die ich zwar nicht ganz verstehe, da er undeutlich und schnell spricht und fragt mich mehrfach, woher ich komme. «Austria, Austria» wiederholt er immer wieder, bevor er mit seiner Erzählung fortfährt. Ich höre ihm geduldig zu, versuche zu verstehen, was er meint und er begleitet mich ein kleines Stück. Bei einem Strauch mit blühendem Ginster bleibt er stehen, fordert mich auf, davon ein Foto zu machen und zu riechen. Dann pflückt er einen kleinen Strauss und überreicht ihn mir, bevor er sich verabschiedet, sich immer wieder umdreht, mir zuwinkt und schliesslich in einem der Häuser verschwindet. 

 

Im Frühsommer komme ich noch einmal mit meinem Bruder hierher. Es ist deutlich mehr los und wir finden im "Porto di Levante" keinen Platz, so dass wir auf die gegenüberliegende Bucht ausweichen, 

Ich zeige ihm den Ort mit seinem Charme und seiner unglaublichen Natur. Wir mieten uns eine Vespa und machen damit eine kleine Tour um die Insel

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