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Die Strasse von Messina ist eine Meerenge zwischen Sizilien und dem italienischen Festland und seit der Antike gefürchtet wegen der starken Strömungen, die hier herrschen können. In den Revierführern wird aber auch vor heftigen Fallböen gewarnt. An der engsten Stelle beträgt die Breite gerade einmal 1.5 Meilen. Wenn sich durch ein Verkehrstrennungsgebiet auch grosse Schiffe durchzwängen,  kann es schon eng werden. 

 



Ich habe Grosssegel und Genua gesetzt und segle gemütlich mit dreieinhalb Knoten auf die Engstelle zu, die von je einem riesigen Strommast auf der sizilianischen und der kalabrischen Seite flankiert wird. Ein grosses Frachtschiff fährt vor mir ein, dahinter kommt schon das nächste. Ich starte den Motor und lasse ihn sicherheitshalber im Leergang mitlaufen. Kaum biege ich in die Strasse von Messina ein, brodelt das Wasser, Wirbel zeichnen sich an der Oberfläche ab und urplötzlich macht meine Gwylan eine 90 Grad Drehung. Mit Hilfe des Motors kann ich den Kurs rasch wieder korrigieren, lasse ihn aber jetzt auf niedrigen Touren laufen. Einige Wirbel kommen noch, die versuchen, mich aus dem Kurs zu bringen.

Die Strömungen sind irgendwie noch berechenbar, aber bei meiner Passage kommt noch eine ganz andere Gefahr auf mich zu: die Schwertfischjäger. Die Boote haben einen sehr hohen Mast, auf dem der Kapitän und ein Ausguck sitzen und einen langen Bugspriet, der länger als das ganze Boot ist. Auf diesem befindet sich der Harpunier. Die Schwertfische schlafen untertags knapp unter der Wasseroberfläche und bewegen sich kaum. Der Ausguck macht die Fische aus und der Kapitän jagt mit dem Boot dem Fisch nach, der zu fliehen versucht. Dabei wird ein nicht vorhersehbarer Zick-Zack-Kurs gefahren, auf dem wir uns oft sehr nahe kommen. Sobald der Fisch mit der Harpune erlegt ist, wird es wieder ruhiger, aber da taucht schon der nächste Schwertfischjäger auf.  Vor Messina brodelt das Wasser noch einmal heftig und viele kleine Angelboote sind dort unterwegs. 

Schliesslich öffnet sich die Strasse mehr und mehr, der Verkehr verteilt sich auf eine grössere Fläche und die Angler werden auch immer weniger. Abends erreich ich die Bucht von Giardini Naxos, wo ich meinen Anker fallen lasse.

Von hier mache ich am nächsten Tag einen Ausflug nach Taormina, eine der schönsten Dörfer auf Sizilien. 

 


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